Zitterpartie Mistlagerung: Preisanstieg von Trinkwasser wegen Nitratbelastung – eine Falschmeldung

Die verschärften gesetzlichen Vorgaben zur Dunglagerung bekamen noch frischen Wind durch die Falschmeldung, der Preisanstieg des Trinkwassers basiere auf Nitratbelastungen aus der Landwirtschaft. Die Kosten für Trinkwasser steigen, jedoch anscheinend nicht so drastisch, wie im Mai 2018 von Anton Hofreiter (Bündnis 90/Die Grünen) behauptet worden ist. Der von den Grünen durchgeführte Datenvergleich ergab eine Steigerung um rund 25 %, fast doppelt so hoch wie die allgemeine Preisentwicklung. Der Grund hierfür liege in der Belastung des Trinkwassers durch die Landwirtschaft. Der Einsatz von Gülle aus Massentierhaltung auf den Feldern führe zu Nitratverunreinigungen – zu beseitigen nur unter erhöhtem Kostenaufwand, der an die Verbraucher weitergegeben wird.

Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten. Der Vergleich der Grünen stütze sich auf Zahlen, die aufgrund geänderter Methodik der Umweltstatistik ab dem Jahr 2014 nicht miteinander vergleichbar seien und somit zu verfälschten Ergebnissen führten. Die Grünen seien von dem statistischen Bundesamt auf die Problematik hingewiesen worden, hätten dennoch die beunruhigende Meldung verbreitet. Georg Wimmer, Generalsekretär des Bayerischen Bauernverbandes, kritisiert das Vorgehen der Grünen als beabsichtigt und fordert eine Entschuldigung.

Korrigierten Angaben nach lag der Preisanstieg zwischen 2005 und 2016 tatsächlich bei 17,6 %, in etwa vergleichbar mit der allgemeinen Teuerungsrate. Die Qualität des Trinkwassers in Deutschland sei jedoch laut dem vom Umweltbundesamt (UBA) am 24. Mai 2018 veröffentlichten aktuellen Bericht sehr gut und überschreite die zulässigen Wertgrenze – auch bei Nitrat – seit Jahren nur in Einzelfällen. Die rechtlichen Vorgaben würden bei über 99 % der Wasserproben eingehalten.

 

 

 

 

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